„Wertlose Wahrheit“ hat Eberhard Jüngel eines seiner Bücher überschrieben. Der bekannte Theologe war viele Jahre Mitglied im Beirat der Evangelischen Akademie zu Berlin. Das Sperrige im Glauben interessierte Jüngel – all das, was sich direkter Verwertbarkeit entzieht. Kirche dürfe sich nicht in theologischer Moral und institutionellem Selbsterhalt erschöpfen, so sein Credo.
Auch heute ist die Kritik an der Kirche laut und manchmal ganz ähnlich: Sie agiere zu politisch, zu moralisch, zu wenig am Kern des Evangeliums. Aber auch: zu leise, zu wenig selbstkritisch, zu sehr mit sich selbst beschäftigt – und zu wenig theologisch?
Braucht christliche Religiosität die Praxis und die Gesellschaft als Wirkbereich? Was mutet Religion uns jenseits von Politik und Ethik zu? Wo liegen Wert und Alleinstellungsmerkmal des Glaubens heute? Und kann christlicher Glaube gerade dadurch, dass er sich nicht in die Zeit einfügt, politische Wirkung entfalten?
Ein Vierteljahrhundert Evangelische Akademie zu Berlin nehmen wir mit Expert*innen zum Anlass, gemeinsam mit Ihnen weiterzudenken, welche Zumutungen der christliche Glaube mit sich bringt, ob daraus ein politischer Auftrag erwächst und was das für die Zukunft der Kirche bedeuten könnte.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und Anmeldung finden Sie hier.